Heute gibts ein Trainingslager!
Nachdem Henry das Wasser optimiert hat, wird nun endlich wieder gebraut. Es ist kein Geheimnis, dass Henry eher gelbes Wasser (auch Pils genannt) mit deutschem Traditions-Hopfen und untergäriger Hefe braut. Nun gut, Traditionen sind zum brechen da 🙂
Ich braue eher etwas innovativere Biere mit Amihopfen und eher obergärig mit leckeren Aromen, die man auch ohne Geschmacksdiplom deutlich riechen und schmecken kann. Ich hoffe Henry liest das nicht 🙂
Dieses Bier soll also ein Kompromiss aus gelben Wasser und Amihopfen werden.
Das gestaltet sich so, dass Henry für die Gärführung zuständig ist und ich die Schüttung, Maischarbeit und Hopfung erstellen darf. Ein Versuch also, den wir gerne Trainingslager nennen möchten. Ich hoffe das gibt keinen Ärger mit den Jungs vom MashSee…. 🙂
Das Trainingslager soll mit dem Thermopott bei 65°C per Kombirast gemaischt werden. Dafür habe ich ein Rezept auf der Seite der Müggelland Brauerei erstellt. Die Rechner dort sind echt gut und unterstützen einen sehr gut bei der Rezeptentwicklung. Es werden nur die klassichen Craft Beer Hopfen schlecht hin verwendet. In unserem Fall Cascade, Amarillo und Simcoe in zwei Gaben. Natürlich soll das Bier dann noch ordentlich gestopft (min 2g/l und Hopfen) werden wie es sich für ein „richtiges“ Craft Beer gehört. Deutscher Traditions-Hopfen gehört natürlich nicht in so ein „richtiges“ Craft Beer 🙂
Das Maischvolumen soll nun 37,7l betragen. Das kommt daher, weil wir in einem 38,5l Thermopott die Kombirast fahren wollen. Also Schüttung, Hauptguss und Wassertemperatur berechnet und los gehts.
Als erstes wird das aufbereitete Wasser auf die von dem Rechner vorgegebenen Temperatur gebracht. Dafür wird das Wasser aus den Vorratsbehältern in den 50l Schengler Topf mit dem Gasbrenner auf Temperatur gebracht. Laut Rechner 74°C …
Wasser abwiegen für den Thermopott
Gas auf, Brenner an und auf die 74°C aufheizen. Henry hat bis jetzt mit der Läuterhexe im Thermopott gearbeitet. Ich habe ihn dann überreden können, den Leuterator 1010mm auszuprobieren. So sieht der Thermopott mit der Läuterhexe aus. Obwohl Henry das Teil gekürzt hat paßt das Teil irgendwie nicht richtig.
Läuterhexe im 38,5l Thermopott
Funktioniert hat das Teil immer gut… trotzdem kommt nun der Leuterator 1010mm rein 🙂
Das Teil paßt ohne Kürzung super. Jetzt muss es nur noch funktionieren….
Okay, wir sind nun soweit das wir das wir das Wasser für die Kombirast im Thermopott vorlegen können. Das Ergebnis ist allerdings ernüchternd. Der Thermopott hat mehr als 1kg thermische Masse…. Wir kommen nur bei 68°C raus 🙁
Also müssen wir mit dem Tauchsieder auf die 74°C aufheizen, damit wir mit dem Malz auf unsere 65°C kommen.
Irgendwann hatten wir dann die 74°C erreicht. Also wird eingemaischt.
Nun die nächste Katastrophe. In den 38,5l Thermopott passen keine 38,5l Volumen, zumindest nicht nach unseren Berechnungen. Der Thermopott läuft über und wir müssen Hauptguss abschöpfen.
Irgendwie sind wir dann dann doch noch auf auf die angepeilte Temperatur gekommen. Nach 60 min wurde dann geläutert. Die Stunde der Wahrheit für den Leuterator.
Läutern mit dem Leuterator (VWH)
Zum Glück läuft alles ohne Problem. Ich hatte erst Bedenken, dass zu viel Malz mitkommt, da die Spaltbreite bei dem Leuterator durch die Wicklung und nicht den Radius vorgegeben wird. Es kommen erst Malzstückchen mit. Dann läuft es aber klar, ohne Verstopfung 🙂
Ab jetzt läuft alles nach Plan. Die Würze wird gekocht und der Hopfen nach Plan gegeben.
Als Brüdenhaube dient das Oberteil von einem Grill…
Was bei mir im Einkocher nie funktioniert, gelingt Henry ohne Probleme. Der Whirpool um den Hopfen, und das Eiweiss aus der Würze zu bekommen.
Es ist zwar kein schöner Trubkegel, aber es funktioniert. Was dennoch an Hopfen angesaugt wird, wird von einem Filter zurück gehalten. Die Würze geht gleich durch einen Gegenstromkühler und erreicht sofort Anstelltemperatur 🙂
Per Pumpe durch den Gegenstromkühler ins Fass
Den letzten Rest fischt der Filter von Amihopfen raus. Der Monofilamet-Filter von Amihopfen. (www.amihopfen.com) Eine ganz klare Empfehlung.
Somit lief dann doch noch alles gut an diesem Brautag. Ich bin sehr auf das Ergebnis gespannt 🙂